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18/11/2021 Répertoire des acteurs du marché de l'art en France sous l'Occupation, 1940-1945, RAMA (FR)

Die Galerie Doucet ist auf den Verkauf von Kunstobjekten und Kuriositäten spezialisiert. Während der deutschen Besatzung tätigt die von Robert Doucet geleitete Firma einige Verkäufe an deutsche Kunsthändler und Museumsdirektoren, darunter Maria Almas-Dietrich, Felix Kuetgens, Hans Lange, Werner Grote oder auch Hans Möbius.


Das auf den Verkauf von Kunstobjekten und Kuriositäten spezialisierte Familienunternehmen Haus Doucet war ab 1903 am Place Beauvau in Paris unter der Adresse 94 Rue du Faubourg-Saint-Honoré zu finden.1 Gegründet hatte es der am 15. Juni 1846 in Godenvillers geborene Sulpice Agénor Anacharsis Doucet, und die erste Niederlassung befand sich 5 und 8 Rue Drouot. Nach dessen Tod am 2. Januar 1911 wird die Firma von seiner Witwe Sophie Léontine Guillemine Debaise und seinem ältesten Sohn Alexandre Henri (9. Dezember 1876 – 6. Mai 1959) übernommen. Sie führen den Betrieb unter der Firmenbezeichnung mit dem Sammelnamen „Veuve A. DOUCET et Fils aîné“.2

Während der deutschen Besatzung wird die Galerie vom Sohn des Letzteren, Robert Doucet, geleitet, der am 29. Oktober  1905 im 8. Pariser Arrondissement zur Welt kam.3 In dieser Zeit tätigt das Haus Doucet einige Verkäufe an deutsche Kunsthändler und Museumsdirektoren.4 Zu den Kunden zählen Maria Almas-Dietrich, der Direktor der städtischen Museen Aachen Felix Kuetgens, Hans Lange, Werner Grote-Hasenbalg sowie Hans Möbius.5 An Erstere verkauft die Galerie Doucet am 9. April 1941 dabei vier Gemälde von Jacques de Lajoüe6 sowie einen Intarsienschrank von Riesener für eine Summe von 120.000 F. Im Februar 1942 erwirbt die genannte Kundin bei dem Antiquitätenhändler eine Landschaft mit Pyramide von Hubert Robert7 für die Summe von 240.000 F.8

Die Galerie Doucet steht auch in Verbindung zu Nicolas Matzneff.9 Zwischen Oktober 1942 und Oktober 1944 verkauft ihm der Antiquitätenhändler Robert Doucet Möbel, Kunstobjekte und Gemälde im Wert von 2.362.580 F.10 Am wichtigsten ist dabei der Verkauf von zwei Gemälden, ein Porträt einer Frau mit weißem Kleid von Élisabeth Vigée Le Brun und Jean-Baptiste Greuze‘ Petite fille tenant un chien sur ses genoux [⁓ Mädchen mit Schoßhund]. Der Verkauf erfolgt am 27. Mai 1944 für eine Million Francs. Nicolas Matzneff wendet sich außerdem an die Galerie, um Objekte restaurieren zu lassen. Darüber hinaus lässt der Kunde zu Beginn des Jahres 1944 einen von Gordon Ferrys Witwe erworbenen und zum Weiterverkauf bestimmten Wandteppich aus Beauvais im Safe des Antiquitätenhändlers zwischenlagern.

Das Haus Doucet wird zur gleichen Zeit wie die von André Camoin geleitete Firma Buvelot bei der Commission nationale interprofessionnelle d’épuration [Nationalen berufsüberreifenden Säuberungskommission] vorgeladen. Beide Unternehmen werden jedoch sehr schnell von jeglichem Fehlverhalten freigesprochen. Michel Martin zufolge, sei „der althergebrachte gute Ruf“ der Galerie Doucet demnach unbestreitbar.11 Er erklärt außerdem, dass beide Firmen, „im Verhältnis zum Umfang ihrer Ware, nur unbedeutende Geschäfte getätigt“ hätten.

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Personne / collectivité

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