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20/05/2022 Répertoire des acteurs du marché de l'art en France sous l'Occupation, 1940-1945, RAMA (FR)

Der Galerist Félix Mestrallet, dessen Vater die Geschäftsauflösung der Galerie André Weil verantwortete, stand durch Allen Loebl im Kontakt zu Bruno Lohse und Walter Andreas Hofer.


Félix Mestrallet, geb. am 23. Oktober 1901 im 14. Pariser Arrondissement, 11 Rue de Perceval1, war der ältere der beiden Söhne von André-Louis Mestrallet (1874-1968), einem als Antiquitätenhändler niedergelassenen Kunstmaler. Wohnhaft ab 1937 an der Adresse 146 Boulevard du Montparnasse,2 besaß und führte Mestrallet eine kleine Galerie an der Nr. 22 Avenue Matignon, die auf flämische Malerei des 17. Jh. und französische Malerei des 18. Jh. spezialisiert war.3 Félix Mestrallet war ab 1938 Mitglied des Museumsfördervereins Société des Amis du Louvre und der Société d’histoire de l’art français [~ Gelehrtengesellschaft für die Geschichte der französischen Kunst].

Es ist nicht leicht, Félix Mestrallets Aktivitäten in der Besatzungszeit zu erfassen. Dies ist dem Umstand geschuldet, dass der Händler von seinen Geschäften keinerlei Spuren hinterlassen hat, da er weder Rechnungen ausstellte noch seine Verkäufe offiziell meldete. Es ist zwar sein Name, der am häufigsten in den von den US-Amerikanern erstellten Listen und Berichten auftaucht, doch nichts spricht dagegen, dass vielleicht auch sein Vater, André-Louis (16. Oktober 1874 – 6. November 1968), in die Verkäufe verwickelt war. Immerhin war Letzterer 1941 mit der Liquidierung der an der Avenue Matignon ansässigen Galerie André Weil befasst.4 Sein eigenes, auf Malerei des Mittelalters und der Neuzeit spezialisiertes Geschäft, lag an der Adresse 90 Rue de Rennes.

Félix Mestrallet hat unterdessen durchaus Kaufgeschäfte mit Bruno Lohse getätigt, der ihm 1944 Walter Andreas Hofer vorstellte.5 Hermann Görings Händler erwarb in seiner Galerie drei Gemälde, darunter ein Werk von Roelant Savery mit einer Darstellung eines Tierparadieses.6 Mestrallet, der jeden kompromittierenden Beweis vermied, benutzte Allen Loebl als Mittelsmann.7 So entging der Händler nach dem Krieg jeglicher strafrechtlichen Verfolgung.

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