AutorInnen des RAMA-Projekts
Gabriele ANDERL
Gabriele Anderl studierte Afrikanistik und Ethnologie in Wien. Sie ist seit vielen Jahren als freiberufliche Forscherin im Bereich der Zeitgeschichte und im Rahmen der Kommission für Provenienzforschung tätig, u. a. war sie Provenienzforscherin am Weltmuseum Wien. Sie war Mitarbeiterin der österreichischen Historikerkommission und ist Vizepräsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Exilforschung (öge). Zahlreiche Veröffentlichungen zur NS-Vertreibungs- und Beraubungspolitik, zum NS-Kunst- und Kulturgutraub sowie zur Flüchtlings- und Asylpolitik. Zurzeit arbeitet sie an der Fertigstellung einer Publikation über den Wiener Kunst- und Antiquitätenhandel 1938–1945.
Claire ANDRIEU
Claire Andrieu ist emeritierte Professorin für Zeitgeschichte an der Sciences Po, Paris, und Spezialistin für die Geschichte der Besatzung und der Befreiung. Sie war Mitglied der Mission d'étude sur la Spoliation des Juifs de France (Mission Mattéoli, 1998-2000) und ist seit 2019 Mitglied der CIVS (Commission pour l'indemnisation des victimes de spoliation survenues du fait des législations antisemites en vigueur pendant l'Occupation). Sie hat über die Kollaboration (La spoliation financière, Rapport de la Mission Mattéoli, 2000; La spoliation et la restitution des biens juifs en Europe, Ko-Direktorat, 2007), die Résistance (La Résistance aux génocides, Ko-Direktorat, 2008, auf Englisch veröffentlicht unter dem Titel Resisting genocide, 2011; Dictionnaire De Gaulle, Ko-Direktorat, 2006; Le programme commun de la Résistance, 1984) und die Reformen der Befreiung (Les nationalisations de la Libération, Ko-Direktorat, 1987) geschrieben. Ihr letztes Buch (Tombés du ciel. Le sort des pilotes abattus en Europe, 1939-1945, erschienen 2020) ist eine vergleichende Studie über Gesellschaften im Krieg. Auf Englisch erschien es unter dem Titel When Men Fell from the Sky. Civilians and downed airmen in Second World War Europe, 2023.
Cécile BARGUES
Cécile Bargues ist Pensionärin am Institut national d'histoire de l'art, wo sie ein Projekt über die Verbreitung von Avantgarde-Werken in der Nähe von und während des Zweiten Weltkriegs durchführt. Als Kunsthistorikerin des 20. Jahrhunderts interessiert sie sich für die Beziehungen zwischen Kunst und Politik und arbeitet insbesondere an der Frage, was aus dem Dadaismus von den 1920er Jahren bis heute geworden ist. Sie ist Autorin mehrerer Bücher, darunter zwei über das Werk von Raoul Hausmann, und zahlreicher Essays, die in Katalogen des Centre Pompidou, des Musée d'art moderne in Paris, der Tate Modern in London, des MoMA in New York usw. erschienen sind. Sie hat verschiedene Ausstellungen organisiert oder mitorganisiert, z. B. im Point du Jour in Cherbourg, im Jeu de Paume in Paris, im Centre Pompidou-Metz, im Musée d'arts de Nantes und im Musée d'art moderne et contemporain de Saint-Etienne Métropole, und die entsprechenden Kataloge geleitet oder mitherausgegeben. Zuletzt erschien von ihm das Buch Sophie Taeuber-Arp. Les dernières années (Fondation Giacometti / Fage, 2022). Cécile Bargues ist Doktorin der Kunstgeschichte der Universität Paris 1 Panthéon-Sorbonne und Absolventin von Sciences Po Paris.
Nadine BAUER
Studium der Kunstgeschichte in Berlin, Wien und Münster. Studentische Mitarbeit an der Forschungsstelle „Entartete Kunst“, Freie Universität Berlin. 2012/13 Getty Research Institute, Los Angeles: Datenbankprojekt „German Sales 1930–1945. Art Works, Art Markets, and Cultural Policy“. Volontariat an den Staatlichen Museen zu Berlin in der Arbeitsstelle für Provenienzforschung und im Zentralarchiv. 2015–2018 Deutsches Zentrum Kulturgutverluste, Fachbereich Provenienzforschung. Seit 2018 Provenienzforschung am Brücke-Museum, Berlin und seit 2021 an der Hamburger Kunsthalle. 2020 Dissertation zur Münchner Galerie Almas.
Heinrich BECKER
Dr. Heinrich Becker absolvierte sein Studium in den Fächern Kunstgeschichte, Baugeschichte und Anglistik an der RWTH-Aachen. Er promovierte mit der Dissertation Studien zur Ikonographie des Kunstbetrachters im 17., 18. und 19. Jahrhundert. Seit 2007 ist er am Suermondt-Ludwig-Museum Aachen tätig.
Clémence BECQUET
Clémence Becquet hat 2020 ihr Studium an der École nationale des Chartes abgeschlossen. Ihre Abschlussarbeit hat sie über die Compagnie de Fives-Lille, ein in der Metallindustrie spezialisertes Unternehmen, geschrieben. Von Januar bis Juni 2021, arbeitete sie als Forschungsmitarbeiterin für das Forschungsprojekt RAMA am INHA.
Arnaud BERTINET
Arnaud Bertinet ist Maître de Conférences an der Universität Paris 1 Panthéon-Sorbonne. Sein besonderes Augenmerk gilt der Geschichte der kulturellen Institutionen vom 19. (Les musées de Napoléon III une institution pour les arts, Mare & Martin, 2015) bis zum 20. Jahrhundert (Des musées de Metz à la Cour d'Or, histoire des collections, reflets d'un territoire, Snoeck, 2018) sowie den Museen in Kriegszeiten (Évacuer le musée, entre sauvegarde du patrimoine et histoire du goût 1870-1940, Les Cahiers du Labex CAP n°2, 2015). Die Prozesse der Patrimonialisierung und die Untersuchung der Akteure der Kulturwelt stehen im Mittelpunkt ihrer Forschung.
Ruud BRETELER
Ruud Breteler studierte Niederländische Sprache und Literatur und Theaterwissenschaft in Utrecht. Während des Studiums absolvierte er ein Jahr lang ein Praktikum in Australien (Adelaide). Er arbeitete von 1985 bis 1990 als Referent für Öffentlichkeitsarbeit, später als Programmgestalter und als Leiter für Öffentlichkeitsarbeit, Marketing und Bildung an der Twentse Schouwburg in Enschede. Im Jahr 1990 wurde er für acht Jahre künstlerischer und kaufmännischer Leiter von De Kist, der Theaterwerkstatt der Rotterdamse Schouwburg. Danach wechselte er von diesem Theater zu einer anderen Rotterdamer Bühne, dem Theater Zuidplein, wo er bis 2006 Direktor war. In dieser Funktion hielt er Vorträge in Norwegen, Schweden, dem Vereinigten Königreich, Irland, Belgien, Österreich, der Schweiz, Australien, Deutschland und den Niederlanden. Im Jahr 2007 wurde er Projektleiter für kulturelle Teilhabe bei der damaligen Abteilung Kunst und Kultur der Stadt Rotterdam. Bis 2020 arbeitete er als Senior Policy Officer in der Kulturabteilung als Säulenkoordinator für die "Lebendige und gastfreundliche Innenstadt" von Rotterdam. Derzeit bereitet er seine Dissertation an der Open University vor, über Erhard Göpel (1906-1966).
Kim BURES-KREMSER
Camille CHAPELLE
Camille Chapelle ist Absolventin des Institut d'Études Politiques de Grenoble. Während ihres anschließenden Studium zur staatlichen Bibliothekarin arbeitete sie von Dezember 2019 bis Januar 2021 als studentsiche Mitarbeiterin für das Forschungsprojekt RAMA (INHA).
Sébastien CHAUFFOUR
Sébastien Chauffour ist Archivar mit paläographischer Fachausbildung in der Archivdirektion des Außenministeriums (La Courneuve), zuständig für die Archive der Kommission für die Wiedererlangung von Kunstwerken in der französischen Besatzungszone Deutschland-Österreich (1945-1955). Seine jüngsten Veröffentlichungen behandeln den französischen Kunstmarkt zu Beginn des 20. Jahrhunderts und geraubte Kulturgüter.
Gregor DERNTL
Gregor Derntl ist Ökonom und Historiker. Nach Tätigkeiten in der Flüchtlingsbetreuung und in der Entwicklungszusammenarbeit arbeitet er seit 2012 als freier Provenienzforscher für Privatsammlungen und öffentliche Institutionen. Darunter 2012-2018 Provenienzrecherchen für das Oberösterreichische Landesmuseum und 2019 im Rahmen eines Forschungsprojekts über die Kunstsammlung Justus Schmidt für das NORDICO Stadtmuseum Linz. Schwerpunkte: Rekonstruktion von verlorengegangenen und geraubten jüdischen Kunstsammlungen in Österreich, Deutschland, den Niederlanden, Tschechien und Ungarn.
Nikola DOLL
Dr. Nikola Doll ist Kunsthistorikerin. Sie zählt zum wissenschaftlichen Beirat des Forschungsprojekts RAMA am INHA. Seit 2017 leitet sie die Provenienzforschung am Kunstmuseum Bern. 2003 hat sie mit einer Arbeit über Mäzenatentum und Kunstförderung im Nationalsozialismus promoviert. Ihre wissenschaftlichen Schwerpunkte sind Fragen der politischen Ikonologie, der Wissenschaftsgeschichte, respektive der Geschichte des Sammelns und Ausstellens. In Ausstellungen und wissenschaftlichen Veröffentlichungen setzte sie sich mit der Kunst und Kulturpolitik im Nationalsozialismus auseinander. Für das Deutsche Forum für Kunstgeschichte, Paris, erforscht sie den Konnex von kunsthistorischer Forschung und Kunstraub im besetzten Frankreich: Zwischen Kunst, Wissenschaft und Besatzungspolitik (1940-1944).
Jean-Marc DREYFUS
Jean-Marc Dreyfus ist Historiker, Professor an der Universität Manchester (Großbritannien), assoziierter Forscher am Centre d'histoire de Sciences Po (Paris) und Mitherausgeber der Revue d'histoire de la Shoah (Zeitschrift für die Geschichte der Shoah). Er arbeitet zu den wirtschaftlichen Aspekten der Shoah - Enteignungen und Rückgaben - auch in Bezug auf Kunstwerke. Zusammen mit Sarah Gensburger schrieb er das Buch über die "Opération Meubles en France" (Des camps dans Paris. Austerlitz, Lévitan, Bassano, Fayard, 2003). Im Jahr 2015 veröffentlichte er Le catalogue Goering (Flammarion). Derzeit arbeitet er an den Prozessen um die Rückgabe von Kunstwerken während der Befreiung.
Margaux DUMAS
Margaux Dumas ist Doktorandin mit Stipendium der Universität Paris, Mitglied des Labors Identities, Cultures, Territories und an der Technischen Universität Berlin. Ihre Arbeit konzentriert sich auf die Enteignung von beweglichem Eigentum während der deutschen Besatzung und dessen Restitution. Sie ist Absolventin des Institut d'Etudes Politiques de Toulouse, wo sie auch einen Master in Soziologie erwarb, und des Courtauld Instituts.
Roxane DUMAS
Roxane Dumas studiert Kunstgeschichte. Nach einem Doppeldiplom in Rechtswissenschaften und Kunstgeschichte des Kunstmarktes an der Université de Bretagne Occidentale (Quimper) absolvierte sie ein Forschungs-Masterstudium an der Université Rennes 2 mit dem Schwerpunkt Gegenwartskunst. Ihre Abschlussarbeit schrieb sie über La pratique de l’art et sa relation avec la politique à Rennes sous l’Occupation. Sie arbeitete ein Semester als Praktikantin für RAMA.
Jörg EBELING
Dr. Jörg Ebeling ist Forschungsleiter am Deutschen Forum für Kunstgeschichte Paris, wo er das Projekt Wissenschaftliche Bearbeitung des Palais Beauharnais leitet. Ansprechpartner für das Forschungsfeld „Die Kunst der Objekte“, fokussieren seine Forschungen vor allem die Raumkunst und Möbel um 1800 in einer europäischen Perspektive, die er in einem neuen Projekt zum Faktor Zeit in der Ausstattungspraxis des französischen Empire untersucht. Er ist Autor und Mitherausgeber zahlreicher Publikationen zu den dekorativen Künsten der napoleonischen Zeit.
Anja EBERT
Dr. Anja Ebert führt seit 2019 ein Provenienzforschungsprojekt für die Stiftung Gunzenhauser an den Kunstsammlungen Chemnitz durch. Zuvor war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt „Systematische Provenienzforschung“ am Germanischen Nationalmuseum, Nürnberg, und freiberuflich in der Provenienzforschung tätig. Nach dem Studium der Kunstgeschichte, Denkmalpflege und Anglistik in Bamberg und Edinburgh und Promotion in Dortmund arbeitete sie u.a. am Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud in Köln.
Caroline FLICK
Dr. Caroline Flick ist Historikerin und arbeitet als unabhängige Wissenschaftlerin in Berlin. Sie befasst sich mit dem Berliner Kunsthandel der NS-Zeit, wofür sie Material zum Auktionshaus Hans W. Lange (1937-1945) sammelt. Fragen zu den Verfahren der Entziehung im NS-Staat und der Sozialgeschichte der Akteure führte zu weiterer Beschäftigung mit dem Kunstmarkt der Zeit wie seinen Teilnehmern, der Reichskunstkammer und dem Handel, wozu sie an verschiedenen Orten publiziert hat.
Christel H. FORCE
Christel Hollevoet-Force, PhD, ehemals Associate Research Curator in Modern Art am Metropolitan Museum of Art, New York (2005-2018), ist derzeit als unabhängige Forscherin tätig. Zuvor war sie am MoMA (1990-99) und am Guggenheim (2000) tätig und initiierte das Provenienzforschungsprojekt am MoMA (2001-5). Sie nimmt regelmäßig an Konferenzen teil, ist Gründungsmitglied von TIAMSA und war Mitglied des Lenkungsausschusses des Provenienzforschungs-Austauschprogramms für Museumsfachleute (2017-19). Sie hat gerade das Buch Pioneers of the Global Art Market: Paris-Based Dealer Networks, 1850-1950 (Bloomsbury, 2020) veröffentlicht und ist Mitherausgeberin eines Bandes über die Brummer-Galerien, der demnächst erscheint.
Camille FREYERMUTH
Camille Freyermuth studiert Kunstgeschichte an der Universität Sorbonne (Paris IV). Ihre Masterarbeit schreibt sie über die Sammlung der Pariser Antiquitätenhändler Bacri, die während des Zweiten Weltkriegs geplündert wurde. Derzeit forscht sie zu einem Händlerkonsortium, das aus den Brüdern Bacri, Élie Fabius und Léon Bourdier bestand und das bei den sogenannten Farnborough Hill Verkäufen im Jahr 1927 zahlreich Werke erwarb, deren Verbleib während der Besatzungszeit sie zu ermitteln versucht. Seit September 2021 arbeitet sie als wissenschaftliche Hilfskraft für das Projekt RAMA (INHA).
Lukas FUCHSGRUBER
Dr. Lukas Fuchsgruber ist Kunsthistoriker und lebt in Berlin. 2020 erschien sein Buch „Das Spektakel der Auktion. Die Gründung des Hôtel Drouot und die Entwicklung des Pariser Kunstmarkts im 19. Jahrhundert“. Er war wissenschaftlicher Mitarbeiter am Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg und an der Technischen Universität Berlin, Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes und Mitglied des Deutsch-Französischen Doktorandenkollegs „Unterschiede Denken“. Seit 2020 arbeitet er im Projekt „Museums and Society. Mapping the Social“ zu sozialen Aspekten der Digitalisierung von Museumssammlungen.
Elisabeth FURTWÄNGLER
Dr. Elisabeth Furtwängler ist Projektleiterin des Repertoriums der Akteure des französischen Kunstmarkts während der Besatzungszeit, 1940-1945, an der TU Berlin. Nach ihrem Studium der Kunstgeschichte, Neueren Geschichte und Archäologie war sie zunächst im Schweizer Antikenhandel tätig. Sie war als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Leipzig beschäftigt und promovierte über Künstlerische Druckgraphik im Paris der Nachkriegszeit. Sie ist Mitgründerin der AG Frankreich im Arbeitskreis Provenienzforschung. Derzeit bereitet sie als Herausgeberin mit Mattes Lammert eine Publikation über Museen als Akteure auf dem französischen Kunstmarkt der Besatzungszeit (1940-1945) vor.
Françoise GABORIT
Ehrenamtliche Chefkonservatorin für Kulturerbe. Von 1980 bis 1985 leitete sie die Fotothek des Centre d'Etudes Supérieures de Civilisation Médiévale an der Universität Poitiers und war an der Erstellung einer Dokumentation über vorromanische und romanische Wandmalereien im Westen beteiligt. Von 1985 bis 1992 war sie Konservatorin für Kulturerbe (Generalinventar) der Regionaldirektion für kulturelle Angelegenheiten der Champagne-Ardennen; von 1992 bis 1997 war sie Konservatorin für Kulturerbe (Museen) im Museum französischer Denkmäler und anschließend verantwortlich für die antiken Stuckarbeiten in der Direktion der Miusée de France; Von 2002 bis 2014 war sie Kuratorin am Museum Rodin und verantwortlich für das Inventar der Originalabgüsse von Rodin und die Datenbank der Bronzen; schließlich war sie von 2014 bis Ende September 2020 verantwortlich für die Datenbank MNR-Rose Valland, zunächst in der Abteilung Musées de France und dann in der Mission für die Erforschung und Rückgabe von zwischen 1933 und 1945 geraubten Kulturgütern.
Heidi GANSOHR-MEINEL
Dr. Heidi Gansohr-Meinel hat Kunstgeschichte und Volkskunde an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn studiert. Museale Praxiserfahrung sammelte sie zunächst im Rheinischen Freilichtmuseum in Kommern. Sie schrieb ihre Dissertation über den Atlas der Deutschen Volkskunde von 1928 – 1945. Anschließend arbeitete sie als wissenschaftliche Referentin im Bereich Bildung, Vermittlung und Museumspädagogik am Rheinischen Landesmuseum Bonn. Seit 2015 ist sie als Provenienzforscherin am LVR-LandesMuseum Bonn tätig.
Anne-Lise GUIGUES
Anne-Lise Guigues, Absolventin der École du Louvre und der Universität Lyon II, arbeitet derzeit an einer Doktorarbeit (Paris 1/ École du Louvre) über den Kunstmarkt im 20. Jahrhundert und die Herkunft der archäologischen Objekte, die von der Abteilung für orientalische Altertümer des Louvre-Museums zwischen 1918 und 1970 erworben wurden. Im Jahr 2021 konnte sie dank des Stipendiums Histoire du marché de l'art en France sous l'Occupation des Deutschen Forums für Kunstgeschichte Paris und des INHA die Netzwerke von Händlern und Sammlern orientalischer Antiquitäten sowie die Zirkulation dieser Objekte auf dem Pariser Kunstmarkt während der Okkupationszeit untersuchen.
Sylvie HARBURGER
Sylvie Harburger ist die Tochter des Malers Francis Harburger (1905-1998). Im Jahr 2015 veröffentlichte sie den Gesamtkatalog der Gemälde ihres Vaters (Paris, Gourcuff-Gradenigo, 2015). Durch den Verlust der vor 1939 entstanden Werke Harburgers in Folge der Enteignung und Plünderung seines Ateliers, hat sie durch ihre Recherchen in historischen und archivarischen Sammlungen der Enteignungen Erfahrungen in der Provenienzforschung gesammelt. In einer von Didier Schulmann angeleiteten Untersuchung konnte sie einen systematischen Wiederverkaufkreislauf von gestohlenen Kunstwerken durch das Comité Ouvrier de Secours Immédiat (COSI) identifizieren.
Jasmin HARTMANN
Jasmin Hartmann studierte Kunstgeschichte, Französischen Philologie sowie Angewandte Kulturwissenschaften – Kultur, Kommunikation, Management in Münster und Berlin. Nach dem Studium war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden im Rahmen des Ausstellungsprojekts „Im Netzwerk der Moderne. Kirchner, Braque, Kandinsky, Klee… Richter, Bacon, Altenbourg und ihr Kritiker Will Grohmann“. Von 2012 bis 2013 arbeitete sie als wissenschaftliche Museumsassistentin in Fortbildung an den Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz bei der Arbeitsstelle für Provenienzforschung. Von 2013 bis 2016 führte sie das Provenienzforschungsprojekt „Die Erwerbungen der Graphischen Sammlung des Wallraf-Richartz-Museums zwischen 1933 und 1945“ in Köln durch. Seit 2016 leitet sie die Stabsstelle Provenienzforschung und Restitution für die Landeshauptstadt Düsseldorf.
Esther HEYER
Esther Rahel Heyer studierte Kunstgeschichte an der LMU München. Von 2016 bis 2020 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Quellenforschungsprojekt zur archivischen Überlieferung des deutschen militärischen Kunstschutzes im Zweiten Weltkriegs: kunstschutz-wolff-metternich.de. Ihre Promotionsprojekt zu Franziskus Graf Wolff Metternich (1893–1978) wird seit September 2021 durch das NRW Landesstipendium für Provenienzforschung an der Universität Bonn, Forschungsstelle für Provenienzforschung, Kunst- und Kulturgutschutzrecht gefördert.
Gitta HO
Dr. Gitta Ho promovierte im Fach Kunstgeschichte an der Universität Hamburg mit einer Arbeit zu George Grosz (George Grosz und Frankreich, Berlin: Reimer, 2016). Seit 2017 konzentrieren sich ihre Forschungen auf die Provenienzforschung und den französischen Kunsthandel während der Okkupation. Nach Anstellungen und Lehraufträgen u.a. an der TU Berlin, dem Deutschen Forum für Kunstgeschichte Paris und dem Kunstmuseum Bern arbeitet sie seit 2020 für die Mission de recherche et de restitution des biens culturels spoliés entre 1933 et 1945 am Ministère de la Culture und lehrt an der École du Louvre.
Meike HOFFMANN
Dr. Meike Hoffmann, Freie Universität Berlin, ist Expertin für Provenienzforschung und NS-Kunstpolitik. Sie leitete die Forschungsstelle „Entartete Kunst“, die Mosse Art Research Initiative (MARI) und das Abraham Adelsberger Art Research Project (AAARP) an der FU Berlin, wo sie das weltweit erste akademische Ausbildungsprogramm in Provenienzforschung 2011 etablierte. Sie war offizielles Mitglied der Taskforce Schwabinger Kunstfund sowie der Folgeprojekte beim DZK und am Kunstmuseum Bern. Sie ist Autorin zahlreicher Publikationen, u.a. zu den Kunsthändlern Bernhard Alois Böhmer und Hildebrand Gurlitt.
Hélène IVANOFF
Dr. Hélène Ivanoff ist Historikerin und Kunsthistorikerin. Seit Juli 2020 ist sie Koordinatorin und Redaktionsassistentin im Projekt RAMA (INHA). Mit Denise Vernerey-Laplace hat sie die zweibändige Publikation Les artistes et leurs galeries (1900–1950). Paris – Berlin herausgegeben (Presses Universitaires de Rouen et du Havre, 2018/2020) sowie mit Julia Drost und Denise Vernerey-Laplace das Buch Arts et politiques. Le marché de l’art entre France et Allemagne de l'Entre-deux-guerres à la Libération) (DFK/Arthistoricum.net, erscheint 2022). Derzeit forscht sie zu Matisse und dem Kunstmarkt während der Besatzungszeit.
Birgit JOOSS
Dr. Birgit Jooss studierte Kunstgeschichte, Kunstpädagogik und Geschichte in München sowie Archivwissenschaften in Potsdam. Sie arbeitete in verschiedenen Museen sowie in der Akademie der Bildenden Künste, München, und leitete das Deutsche Kunstarchiv im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg, das Archiv der Akademie der Künste Berlin, sowie das documenta archiv Kassel. Seit Februar 2020 ist sie Leiterin des Projekts „Die Kunsthandlung Julius Böhler in München, Luzern, Berlin und New York. Erschließung und Dokumentation der gehandelten Kunstwerke“ im Zentralinstitut für Kunstgeschichte, München.
Ophélie JOUAN
Ophélie Jouan, Absolventin der École du Louvre, ist Kunsthistorikerin und derzeit Doktorandin am Centre d'histoire de l'IEP de Paris, wo sie sich dank eines Stipendiums der Fondation pour la Mémoire de la Shoah mit der Säuberung des französischen Kunstmarktes und der Wiedererlangung von geraubtem Kulturgut beschäftigt. 2020 erhielt sie ein Stipendium für die "Histoire du marché de l'art en France sous l'Occupation" (Geschichte des französischen Kunstmarkts unter der Besatzung) des Deutschen Forums für Kunstgeschichte Paris und des INHA. Sie hat eine Biografie über die Widerstandskämpferin des Museums Jeu de Paume, Rose Valland, geschrieben (Hrsg. Département de l'Isère, 2019).
Pim KIEVIT
Pim Kievit hat Archäologie und Kunstgeschichte an der Universität Groningen und Leiden studiert. Er war an mehreren nationalen und internationalen Forschungsprojekten beteiligt, darunter das Gurlitt Art Trove-Projekt für das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste. Dessen Ergebnisse wurden in der Publikation "Kunstfund Gurlitt. Wege der Forschung" veröffentlicht. Nach seinem Master in Museumsstudien an der Universität Amsterdam wurde er Mitglied des Forschungsteams für das niederländische Restitutionskomitee und arbeitete später als Provenienzforscher für mehrere niederländische Museen, darunter das Boijmans van Beuningen Museum in Rotterdam und das Rijksmuseum in Amsterdam. Sein Spezialgebiet ist der Aufbau von Sammlungen und frühislamischen Kunstsammlungen in den Niederlanden. Derzeit arbeitet er als unabhängiger Kunsthistoriker und Provenienzforscher für verschiedene Kunstinstitute und Auktionshäuser.
Sina KNOPF
Sina Knopf studierte Kunstgeschichte, Ethnologie und Archäologie in Augsburg, Berlin und Stockholm. Sie verfasste ihre Masterarbeit an der Forschungsstelle Entartete Kunst der Freien Universität Berlin zu dem deutschen Kunsthändler Hans Wendland und seiner Aktivität auf dem französischen und schweizerischen Kunstmarkt während des Zweiten Weltkrieges. Derzeit forscht sie am Kunsthistorischen Institut der Universität Zürich im Rahmen ihrer Dissertation zu Hans Wendland und seiner Positionierung im Geflecht des NS-Kunsthandels.
Kristina KONSTANTINOVA
Kristina Konstantinova studierte Klassische Philologie an der Staatlichen Universität Sankt Petersburg. Seit 2020 ist sie eingeschrieben im Master Digital Humanities im Bereich Geschichtswissenschaften an der École Nationale des Chartes in Paris. Von Januar bis Juni 2021 arbeitete sie als Assistentin im Projekt RAMA (INHA). Derzeit forscht sie zum Werk des russischen Schriftstellers A.Egunov und befasst sich mit der Digitalisierung des Archivs Schostakowitsch (DSCH Archive project).
Christina KOTT
Dr. Christina Kott ist Dozentin für deutsche Sprache und Landeskunde an der Universität Panthéon-Assas Paris II seit 2005. Ihr Forschungsschwerpunkt ist die Geschichte des Kulturerbes und seiner Akteure in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts im europäischen Kontext. Sie veröffentlichte zahlreiche Aufsätze und einige Bücher, darunter die 2002 abgeschlossene Doktorarbeit über den Kunstschutz im Ersten Weltkrieg unter dem Titel Préserver l’art de l’ennemi ? Le patrimoine artistique en Belgique et en France occupées, 1914-1918 (2006, Brüssel, Peter Lang P.I.E.). Derzeit arbeitet sie an ihrer Habilitationsschrift über den “Kunstschutz” im Zweiten Weltkrieg.
Günther KUSS
Studium der Film-, Fernseh-, und Theaterwissenschaften und Publizistik an der FU Berlin; Acht Jahre als Provenienzforscher für das Wissenschaftlich-Historische Recherchebüro Marina Blumberg in Berlin tätig. Seit 2015 als Provenienzforscher bei der Museumslandschaft Hessen Kassel in zwei vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste geförderten Projekten, seit 2021 in Festanstellung.
Barbara LAMBAUER
Barbara Lambauer ist freie Historikerin in Paris; ihre Arbeiten widmen sich der Kollaboration, Repression und Judenverfolgung im Zweiten Weltkrieg, sowie jüdischer Ost-West-Migration und Migrationshilfe seit Ende des 19. Jahrhunderts. Ihr Buch Otto Abetz et les Français ou l’envers de la collaboration (Paris 2001) wurde mit einem Preis der Académie Française ausgezeichnet; von 2012 bis 2014 arbeitete sie an Band 12 des Editionsprojekts zur „Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland, 1933-1945“ mit.
Mattes LAMMERT
Mattes Lammert studierte Philosophie und Kunstgeschichte in Paris, Bologna sowie Berlin. Nach Forschungsaufenthalten am Deutschen Forum für Kunstgeschichte in Paris ist er seit 2019 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kunstwissenschaft der Technischen Universität Berlin, wo er für das Forschungsprojekt „Die Erwerbungen der Berliner Museen auf dem Pariser Kunstmarkt während der Besatzung 1940-1944“ verantwortlich ist. Das vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste finanzierte Projekt wird in Kooperation mit den Staatlichen Museen zu Berlin und dem Deutschen Forum für Kunstgeschichte in Paris realisiert.
Isabelle LE MASNE DE CHERMONT
Markus LEIFELD
Dr. Marcus Leifeld studierte Geschichte und Kunstgeschichte in Bonn. Seit 2012 wissenschaftlicher Referent für Provenienzforschung im Dezernat für Kunst und Kultur der Stadt Köln. Seit 2014 Forschungen zum „Kunstfund Gurlitt“ mit Schwerpunkt auf Köln, dem Rheinland und dem Pariser Kunstmarkt.
Hanns Christian LÖHR
Dr. Hanns Christian Löhr studierte Geschichte und Philosophie. Er promovierte an der Universität Bonn über den Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Zwischen 1992 und 2002 arbeitete er als Journalist und Redakteur. Von 2002 bis 2005 war er Mitarbeiter am Institut für Kommunikationsgeschichte der FU Berlin. Seitdem arbeitet er als Provenienzforscher. Er veröffentlichte mehrere Monografien zum deutschen Kunstraub. Mit dem Deutschen Historischen Museum Berlin und der heutigen Stiftung Kunstbesitz des Bundes publizierte er die Datenbank zur „Linzer Sammlung“ (2008) und zur „Sammlung Göring“ (2012).
Arnaud MANAS
Arnaud Manas leitet die Abteilung für historisches Erbe und Archive der Banque de France. Er ist Ingenieur, Doktor der Wirtschaftswissenschaften und der Geschichte und assoziierter Forscher an der Universität Paris I - Sorbonne (IDHE.S). Seine Arbeiten befassen sich mit der französischen Währungsgeschichte sowie mit der Geschichte der Banque de France und ihres Erbes. Zusammen mit Emmanuel Pénicaut war er Mitherausgeber von La Chancellerie d'Orléans, renaissance d'un chef-d'œuvre (Die Kanzlei von Orléans, Wiedergeburt eines Meisterwerks), Faton, 2022. Er hat mehrere historische Werke über die Besatzungszeit und die Nachkriegszeit veröffentlicht (L'or de Vichy, Vendémiaire, 2016 und L'or de la guerre froide, Cerf, 2022).
Elisa MARCHEAU
Elisa Marcheau hat ein DEUG in Rechtswissenschaften an der Universität Artois (2016), eine Licence und einen Master 1 in Kunstgeschichte an der Universität Paris I Panthéon-Sorbonne (2017-2021) absolviert. Derzeit ist sie Studentin im Master 2 in Kunstgeschichte mit Forschungsschwerpunkt. Sie ist auf zeitgenössische Kunst spezialisiert und schrieb ihre Masterarbeit in Master 1 über den Stellenwert der Résistance in der Kunstpolitik des Musée National d'Art Moderne nach dem Zweiten Weltkrieg (1945-1947). Im Rahmen ihrer Masterarbeit 2 beschäftigt sie sich nun mit der Person und dem Netzwerk des Experten André Schoeller auf dem Kunstmarkt während der Besatzungszeit. Von Mai bis Dezember 2021 arbeitete sie als Praktikantin für das RAMA-Programm.
Stefan MARTENS
Stefan Martens studierte Geschichte und Philosophie in Frankfurt/Main und Münster/Westf. Er promovierte 1983 mit einer Arbeit zur Rolle Hermann Görings in der Außenpolitik des Dritten Reiches. Von 1983 bis 2020 war er Leiter der Abteilung Zeitgeschichte und seit 2002 stellvertretender Direktor des Deutschen historischen Instituts Paris. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte des Dritten Reiches, des Vichy-Regimes sowie des Alltags in Europa unter deutscher Besatzung. Zusammen mit Jeanne Guérout und Aurélie Luneau hat er zuletzt Comme un Allemand en France. Lettres inédites sous l’Occupation 1940–1944 (L’Iconoclaste, 2016/2022) veröffentlicht.
Monika MAYER
Monika Mayer, Historikerin. Studium der Geschichte, Kunstgeschichte und europäischen Ethnologie an den Universitäten Innsbruck und Wien. Leiterin des Archivs der Österreichischen Galerie Belvedere in Wien, Mitglied der Kommission für Provenienzforschung. Zahlreiche Publikationen und Vorträge zur Museumsgeschichte, Provenienzforschung und zur Kunstpolitik im Austrofaschismus und Nationalsozialismus – u.a. 2012 mit Eva Blimlinger Herausgeberin von Kunst sammeln – Kunst handeln. Beiträge des internationalen Symposiums in Wien (Band 3 der Schriftenreihe der Kommission für Provenienzforschung).
Wiebke MÜLLER
Wiebke Müller studierte Kulturwissenschaften und Geschichte mit Schwerpunkt deutsch-jüdische Geschichte an der Universität Hamburg. Seit 1993 arbeitet sie in der Bibliothek des Museums für Hamburgische Geschichte/Stiftung Historische Museen Hamburg. Von 2011-2018 war sie in verschiedenen u.a. DZK-geförderten Provenienzforschungsprojekten tätig, darunter ‚Die Ankaufspolitik Dr. Carl Schellenbergs‘ (MHG). Seit 2021 arbeitet sie zusätzlich als freiberufliche Provenienzforscherin. Sie ist Mitglied des Arbeitskreis Provenienzforschung und dort in der AG Judaica und jüdische Alltagsgegenstände engagiert.
Nathalie NEUMANN
Nathalie Neumann M.A. ist deutsch-französische Kunst- und Fotohistorikerin mit Studium in Freiburg, Boston, Paris und Berlin. Seit 2014 arbeitet sie als Wissenschaftlerin für Sammlungsgeschichte und Provenienzrecherche zu Julius Freund, Hildebrand Gurlitt et al. Von 2017-2019 war sie wissenschaftliche Referentin für Provenienzforschung bei der Kunstverwaltung des Bundes. Seit April 2020 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz zum Projekt „Rekonstruktion der Kunstsammlung des jüdischen Teppichhändlers Felix Ganz (1869-1944) aus Mainz“. Parallel hierzu recherchiert sie für das französische Kultusministerium zum Restbestand MNR/ Gurlitt.
Britta OLÉNYI VON HUSEN
Dr. Britta Olényi von Husen studierte Kunstgeschichte in Bonn und Betriebswirtschaft in Mannheim. Seit 2012 ist sie als wissenschaftliche Referentin für die Provenienzforschung im Dezernat für Kunst und Kultur der Stadt Köln tätig. Zuvor von 2006 bis 2011 im Restitution Department bei Sotheby’s in London sowie Sprecherin des Arbeitskreises für Provenienzforschung (2012-2014). Ein besonderer Forschungsschwerpunkt liegt auf der Person des Kunsthändlers Hildebrand Gurlitt und dem französischen Kunstmarkt.
Rémi OULION
Rémi Oulion ist Rechtshistoriker und seit 2016 Professor an der Universität Clermont Auvergne, nachdem er zuvor in Nizza, Paris, Nantes und Poitiers gelehrt hatte. Zunächst spezialisierte er sich auf die Untersuchung der Rechtspraxis des italienischen Hochmittelalters mit einer von den Professoren Christian Lauranson-Rosaz und Mario Ascheri gemeinsam betreuten Dissertation (Clermont/Rom 2012), derzeit arbeitet er zu Familie, Verwaltung und Justiz vom 17. bis 20. Jahrhundert.
Xavier PERROT
Sebastian PETERS
Dr. des. Sebastian Peters studierte Geschichte und Politikwissenschaft in München und in Maynooth, Irland. Er arbeitete als Provenienzforscher an der Bayerischen Staatsbibliothek und ist seit 2016 am Institut für Zeitgeschichte München–Berlin tätig. Dort arbeitet er zuerst für das Projekt Provenienzrecherche Gurlitt und anschließend für die Dokumentation Obersalzberg, für die er inzwischen als Kurator tätig ist. Sein Dissertationsprojekt, eine biographische Studie zu Hitlers Leibfotografen Heinrich Hoffmann, schloss er 2021 ab.
Lara PITTELOUD
Lara Virginie Pitteloud hat einen Bachelor-Abschluss in Kunstgeschichte und Englisch von den Universitäten Lausanne (Schweiz) und Kent (Vereinigtes Königreich) und ein Diplom in Museologie von der Ecole du Louvre mit einer Abschlussarbiet zum Thema "Collectionner Rembrandt de l'Ermitage au Louvre : le parcours tourmenté des deux tableaux de la donation Nicolas (1929-1979)" (Juni 2020), unter der Leitung von Françoise Mardrus (Centre Dominique-Vivant Denon des Musée du Louvre) erworben. Im Zusammenhang mit ihrem Forschungsthema nahm sie an dem von der Technischen Universität Berlin organisierten virtuellen Kolloquium "Die Museen und der französische Kunstmarkt während der deutschen Besatzung 1940-1944" teil. Im Rahmen ihres Master 2 an der Ecole du Louvre schreibt sie über die Sammlung niederländischer Zeichnungen aus dem 17. Jahrhundert im Musée des Beaux-Arts et d'archéologie de Besançon, unter der Leitung von Emmanuelle Brugerolles (ENSBA/EPHE). Parallel zu ihrer akademischen Laufbahn hat sie Praktika in den Bereichen Konservierung, Forschung und Verlagswesen absolviert, insbesondere in der Eremitage in St. Petersburg (2019), im Deutschen Zentrum für Kunstgeschichte Paris (2020) und in der Abteilung für grafische Künste des Louvre (2021).
Martine POULAIN
Martine Poulain ist Generalkonservatorin der Bibliotheken ehrenhalber, assoziierte Forscherin am Centre Gabriel Naudé der Ecole nationale supérieure des sciences de l'information et des bibliothèques (ENSSIB), habilitiert, um Forschungen in Soziologie zu leiten. Sie leitete die Abteilung für Studien und Forschung der Bibliothèque publique d'information, war Chefredakteurin des Bulletin des bibliothèques de France und Direktorin der Bibliothèque de l'INHA. Ihre Veröffentlichungen befassen sich mit der Soziologie und Geschichte des Lesens, der Bibliotheken im 20. Jahrhundert und der Zensur. Autorin von Livres pillés, lectures surveillées. Les bibliothèques françaises sous l'Occupation, Gallimard, Folio 2013, veröffentlichte sie kürzlich Marie Arconati Visconti. La passion de la République, PUF, 2023.
Ev-Isabel RAUE
Ev-Isabel Raue studierte Kunstgeschichte, Politikwissenschaft und Romanistik in Heidelberg, Bologna und Bonn. Sie war anschließend als Pressereferentin im Kultur- und Politikbereich tätig. Seit mehreren Jahren arbeitet sie als Provenienzforscherin. Ein Schwerpunkt ihrer Forschung ist der Kunstmarkt im Rheinland.
Tessa ROSEBROCK
Dr. Tessa Friederike Rosebrock hat Kunstgeschichte und Neuere deutsche Literatur in München, Paris und Berlin studiert. Museale Praxiserfahrung sammelte sie an der Hamburger Kunsthalle und an der Neuen Nationalgalerie Berlin; später mit einem wissenschaftlichen Forschungsprojekt auch an den Städtischen Museen in Straßburg. Ihre Dissertation zur Museums- und Ausstellungspolitik in Deutschland und Frankreich im „Dritten Reich“ und in der unmittelbaren Nachkriegszeit am Beispiel des Kunsthistorikers Kurt Martin (1899-1975) wurde mehrfach ausgezeichnet, zuletzt 2017 mit dem Preis des „Salon du livre et de la revue d'art du Festival de l'histoire de l'art à Fontainebleau“, der die Übersetzung des Buchs ins Französische bewirkte. Von 2009 bis 2020 arbeitete sie als Provenienzforscherin an der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe, wo sie neben der Klärung zahlreicher Restitutionsbegehren auch mehrere Ausstellungen organisierte, die exklusiv dem Thema Provenienzforschung gewidmet waren. 2019 verbrachte sie einige Monate als Wissenschaftsfellow am Institut National d’Histoire de l’Art (INHA) in Paris, zur Aufarbeitung von Archivmaterial zum französischen Kunsthandel während der deutschen Besatzungszeit. Seit 2021 leitet sie die Abteilung Provenienzforschung am Kunstmuseum Basel.
Ines ROTERMUND-REYNARD
Dr. Ines Rotermund-Reynard ist seit 2018 Leiterin des Forschungsprojekts Repertorium der Akteure des französischen Kunstmarkts während der Besatzungszeit, 1940-1945 (RAMA) am INHA in Paris. Nach einem deutsch-französischen Doppelstudium hat sie mit einer Arbeit zum Kunstkritiker Paul Westheim im Exil (co-tutelle EHESS Paris/Freie Universität Berlin) promoviert. Sie ist Spezialistin der Zeit 1933-1945, im besonderen der kulturellen Aktivitäten des deutschsprachigen Exils und zu Fragen der Provenienzforschung. 2017 war sie Mitglied des Forschungsteams Provenienzrecherche Gurlitt. Seit April 2019 ist sie Mitglied des Collège délibérant de la CIVS (der französischen Kommission für die Entschädigung der Opfer von Enteignungen aufgrund der antisemitischen Gesetzgebung während der Okkupationszeit).
Isabelle ROUGE-DUCOS
Isabelle Rouge-Ducos ist Archivarin und Paläographin, hat an der Ecole Pratique des Hautes Etudes in Kunstgeschichte promoviert und ist Chefkuratorin des französischen Nationalerbes. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte der Skulptur im 19. und 20. Jahrhundert (L'Arc de triomphe de l'Etoile, Faton, 2008) und die Geschichte des Kunstmarktes (Histoire des commissaires-priseurs de Paris et des ventes publiques aux XIXe et XXe siècles, Belin, 2013). Nach ihrer Tätigkeit als Kuratorin im Musé Picasso arbeitet sie derzeit als Wissenschaftlerin bei der Mission de recherche et de restitution des biens spoliés entre 1933 et 1945.
Ulrike SAẞ
Dr. Ulrike Saß ist seit 2018 Juniorprofessorin für kunsthistorische Provenienzforschung an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn mit Forschungsschwerpunkten in der Provenienzforschung, der Geschichte des Kunstmarktes sowie des Sammelns. Sie studierte Kunstgeschichte und Klassische Archäologie in Leipzig und Bologna und wurde 2016 mit einer Arbeit zur Galerie Gerstenberger und dem Kunsthändler Wilhelm Grosshennig in Leipzig promoviert. Von 2011 bis 2014 war Ulrike Saß sächsische Landesstipendiaten am Zentralinstitut für Kunstgeschichte in München. Sie absolvierte eine wissenschaftliches Volontariat am GRASSI Museum für angewandte Kunst in Leipzig und arbeitete von 2015 bis 2017 als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hamburger Kunsthalle.
Iris SCHMEISSER
Dr. Iris Schmeisser studierte Kunstgeschichte, Germanistik und amerikanische Kultur- und Literaturgeschichte in Freiburg, Amherst (USA) und München. Sie promovierte im Fach amerikanische Kulturgeschichte zur Rezeption der afrikanischen Kunst und des Jazz in Paris und New York in den zwanziger Jahren und war danach zunächst wissenschaftliche Assistentin am Amerika-Institut der LMU München, später am Lehrstuhl für amerikanische Kulturgeschichte der FAU Erlangen. Von 2006 bis 2014 war sie als kuratorische Assistentin und Provenienzforscherin am Museum of Modern Art in New York tätig. Seit 2014 ist Iris Schmeisser die Leiterin der Provenienzforschung am Liebieghaus und Städel Museum und verantwortlich für das historische Archiv.
Didier SCHULMANN
Birgit SCHWARZ
Dr. Birgit Schwarz studierte Kunstgeschichte, Klassische Archäologie und Kirchengeschichte an der Universität Mainz. Sie forschte und publizierte über das „Führermuseum Linz“, NS-Kunstraub und Adolf Hitler als Kunstsammler und führte Forschungsprojekte für die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden sowie in Zusammenarbeit mit der Kommission für Provenienzforschung, Wien, durch. Zuletzt war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin des Editionsprojektes Annotierte Online-Edition der fünf Reisetagebücher (1939–1942) von Hans Posse im Deutschen Kunstarchiv des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg.
Theresa SEPP
Dr. Theresa Sepp studierte Kunstgeschichte, Literaturwissenschaft und Geschichte in München und Venedig. Seit 2018 realisierte sie verschiedene Projekte in der Provenienzforschung, u.a. die Rekonstruktion der Sammlung von Baldur und Henriette von Schirach. 2020 wurde sie mit Ernst Buchner (1892-1962): Meister der Adaption von Kunst und Politik promoviert. Seit 2021 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Zentralinstitut für Kunstgeschichte in München.
Joachim SIEBER
Joachim Sieber, lic. phil., geb. 1985, Studium der Kunstgeschichte, Politikwissenschaft und Soziologie in Zürich und Paris. Seit 2012 Dissertation zu Medien und Orten zeitgenössischer Fotografie in Zürich 1970–1990 an der Lehr- und Forschungsstelle für Theorie und Geschichte der Fotografie am Kunsthistorischen Institut der Universität Zürich. Von 2015 bis 2017 Assistent in der Grafischen Sammlung des Kunsthaus Zürich und seit 2017 Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Provenienzforscher am Kunsthaus Zürich. Gründungsmitglied und Vorstandsvorsitzender des Schweizerischen Arbeitskreis Provenienzforschung (SAP).
Madeleine STAEDLER
Madeleine Städtler M.A. ist Kunsthistorikerin und absolvierte nach ihrem Studium in Kiel und Málaga ein Volontariat am Museumsberg Flensburg. Seit 2018 ist sie dort als Provenienzforscherin tätig. In einem ersten DZK-geförderten Projekt untersuchte sie die Erwerbungen der Jahre 1933-1945 und präsentierte die Ergebnisse in der von ihr kuratierten ersten Ausstellung zur Provenienzforschung in Schleswig-Holstein Wem gehört die Kunst?. Im Folgeprojekt erforscht sie derzeit die Sammlungszugänge nach 1945 in den Bereichen Gemälde, Grafik und Kunstgewerbe.
Fanny STOYE
Fanny Stoye M.A. studierte Kunstgeschichte, evangelische Theologie und Biologie an der Universität Leipzig. Nach einer Zeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Institut für Kunstgeschichte der Universität Leipzig widmete sie sich der Museumsarbeit. In einem Projekt zwischen 2016 und 2018 am Zeppelin Museum in Friedrichshafen zu den NS-Kontinuitäten im Kunsthandel der BRD nach 1945 kuratierte sie die Ausstellung „Eigentum verpflichtet“. Aus diesem Projekt ging die Dissertation zum Kunsthändler Benno Griebert hervor, die derzeit an der LMU München und der TU Berlin entsteht. Seit 2018 ist Fanny Stoye Leiterin des Museum – Naturalienkabinett in Waldenburg/Sachsen.
Felicitas THURN-VALSASSINA
Dr. Felicitas Thurn-Valsassina studierte Kunstgeschichte, Rechtswissenschaften und Neuere Geschichte in Freiburg im Breisgau, Berlin und Paris (Sorbonne Paris IV). 2002 wurde sie mit einer Arbeit über die Gemäldesammlungen des österreichischen Zweigs der Rothschild Familie an der Universität Wien promoviert. Seit 2003 leitet sie die Abteilung für Provenienzforschung des im Jahr 2002 privatisierten Auktionshauses Dorotheum in Wien.
Juliette TREY
Juliette Trey ist Kunsthistorikerin, Historikerin und Chefkuratorin für Kulturerbe. Seit 2019 ist sie stellvertretende Direktorin der Abteilung für Studien und Forschung am INHA. Von 2007 bis 2013 arbeitete sie zunächst im Musée national des châteaux de Versailles et de Trianon, bevor sie in die Abteilung für grafische Künste des Musée du Louvre wechselte, wo sie für die französischen Zeichnungen des 18. Jahrhunderts und die Werke der künstlerischen Wiederherstellung (REC, MNR) zuständig war. Sie führte Provenienzrecherchen durch, die zur Restitution mehrerer Werke beitrugen.
Denise VERNEREY-LAPLACE
Dr. Denise Vernerey-Laplace (EHESS, Paris) war in Le Louvre als Forscherin tätig bevor sie mit einer Arbeit über O. Freundlich, E. Béothy und J.Leppien promovierte. Demnächst leitete sie ein Forschungsprogramm über den Kunstmarkt und dirigierte mit Hélène Ivanoff die zweibändige Publikation Les artistes et leurs galeries (1900–1950). Paris – Berlin (Presses Universitaires de Rouen et du Havre, 2018/2020) sowie mit Julia Drost und Hélène Ivanoff Arts et pouvoirs. Le marché de l’art entre France et Allemagne (1930-1950) (DFK/Arthistoricum.net, 2021). Sie arbeitet an Provenienzforschungen und übersetzt die theoretischen Schriften von Otto Freundlich.
Luise WANGLER
Luise Wangler studierte Philosophie und Kunstgeschichte in Mainz und Rom. Im Anschluss an den deutsch-französischen Masterstudeingang für Museologie und Kunstgeschichte (École du Louvre / Universität Heidelberg), war sie am Deutschen Forum für Kunstgeschichte Paris tätig. 2020 Mitarbeit bei der Ausstellung der Gedenkstätte Esterwegen sowie Beiträge in dem Begleitband Paul Gangolf. Vergessener Künstler der Moderne // Ermordeter Häftling des KL Esterwegen. Derzeit arbeitet sie an einem Dissertationsprojekt über den Künstler Paul Gangolf (1879–1936). Diese Forschungen berühren Fragen zur jüdisch-europäischen Geschichte, Gewalt, Migration, Exil und damit verbunden zum Gedächtnis, Erinnerung und Vergessen. Kritisch im Blick steht dabei auch unsere Institutions- und Wissenschaftsgeschichte selbst.
Anna-Jo WEIER
Anna-Jo Weier ist Kunstwissenschaftlerin. Nach Praktika im Bereich der Provenienzforschung in Köln, Berlin und London und der Mitarbeit im Projekt RAMA (TU Berlin/INHA) schloss sie ihr Studium an der Technischen Universität Berlin mit einer Masterarbeit bei Prof. Dr. Bénédicte Savoy zum Kunstmarktakteur und Konsul Adolf Wuester ab. Derzeit promoviert sie zur Rolle der Deutschen Botschaft in Paris auf dem französischen Kunstmarkt während der Besatzungszeit (1940-1945).
Katharina WEILER
Katharina Weiler studierte Europäische Kunstgeschichte und Germanistik an den Universitäten Heidelberg und Bern. Seit 2016 ist sie als Provenienzforscherin am Museum Angewandte Kunst in Frankfurt am Main tätig. Sie ist Mitglied im Arbeitskreis Provenienzforschung e.V. und Mitbegründerin der AG Frankreich. 2017 nahm sie am ersten Deutsch-Amerikanischen Austauschprogramm zur Provenienzforschung für Museen (German-American Provenance Research Exchange Program for Museum Professionals [PREP]) teil. 2018 ko-kuratierte sie die Ausstellung ‚Gesammelt. Geraubt. Getäuscht. Die Sammlung Pinkus/Ehrlich und das Museum Angewandte Kunst‘. Derzeit erforscht sie die Herkunft von Ostasiatika unter Berücksichtigung der Bereiche „NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut“ und „Kulturgüter aus kolonialen Kontexten“ sowie deren Interferenzen.